Viele Menschen drehen jeden Cent zweimal um. Vergleichen Preise. Verzichten auf Extras. Kaufen den Kaffee to go nur noch jeden zweiten Dienstag, wenn der Mond günstig steht.
Und trotzdem lassen sie ihr Girokonto fröhlich jeden Monat weiter Gebühren wegsnacken – unbemerkt, still, zuverlässig.
Schlechte Nachricht: Das passiert verdammt oft.
Gute Nachricht: Du kannst das sofort ändern.
Legen wir los.
0€ Kontoführung? Klingt gut - kann aber auch nur ein Trick sein
Banken bewerben Ihre Konten oft mit „0 Euro“. Aber“0 Euro“ heißt nicht automatisch gratis.
Die gängigsten Fallen:
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- 0 € Kontoführung nur, wenn jeden Monat Betrag X eingeht
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- 0 € Kontoführung, aber Buchungen kosten
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- 0 € Kontoführung, aber die Karte kostet
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- 0 € Kontoführung – ohne Services, die du eigentlich erwartest
Ein Konto kann also fett „0 €“ auf der Startseite stehen haben und trotzdem 120 €/Jahr kosten.
Das ist wie ein All-you-can-eat-Buffet, bei dem die Teller extra kosten.
Buchungsgebühren – die kleinen, fiesen Nager
Buchungsgebühren können richtig ins Geld gehen, auch wenn dein Konto offiziell „0 €“ kostet.
Einige Banken kassieren für jede Buchung – Ja, jede Buchung – nicht nur für Überweisungen.
Auch Lastschriften, Kartenzahlungen, Daueraufträge kosten häufig zwischen 0,20 und 0,40 €.
Klingt lächerlich wenig?
Ja… bis du es hochrechnest:
- 60 Buchungen pro Monat (das sind nur 2 Kartenzahlungen pro Tag!)
- 0,30 € pro Buchung
- Macht 18 € im Monat → 216 € im Jahr
Und plötzlich ist dein „kostenloses Konto“ ein richtig teurer Mitbewohner, der nie den Müll runterbringt.
Karten, Abhebungen und Bargeld – die Extragebühren-Parade
Hier wird’s kreativ. Banken haben Fantasie.
Typische Positionen:
- Girocard: 0–12 € im Jahr
- Debitkarte: 0–24 € im Jahr
- Kreditkarte: 0–60 € im Jahr
- Fremdautomaten-Gebühren: 2–6 € pro Abhebung
- Bargeldeinzahlung: 1–3 € pro Vorgang
Und Achtung: Viele Gratis-Konten geben dir nur eine kostenlose Karte – die zweite kostet dann plötzlich.
Die Gesamtkosten-Rechnung: deine Geheimwaffe
Es gibt nur einen klugen Weg, ein Konto zu bewerten:
Du rechnest alles zusammen.
Kurz-Checkliste:
- Kontoführungsgebühren
- Buchungskosten
- Kosten für Karten
- Kosten fürs Bargeld
- Zusatzgebühren
- Eventuelle Boni oder Startguthaben
Erst dann weißt du, ob ein Konto wirklich günstig ist.
Viele Onlinebanken sind tatsächlich günstig – aber eben nicht alle.
Viele Filialbanken sind teuer – bieten dafür aber Service, den manche Menschen brauchen.
Es gibt kein “bestes Konto für alle”.
Nur ein bestes Konto für deinen Alltag.
Welcher Konto-Typ bist du eigentlich?
Je nachdem, wie dein Geld durch die Welt läuft, brauchst du etwas anderes.
Der „Ich zahle alles mit Karte und habe immer Guthaben“-Typ
→ Günstige Onlinebank, 0 € Kontoführung, 0 € Buchungen, Karte inklusive.
Perfekt, wenn du selten Bargeld brauchst und keine Beratung brauchst.
Der „Ich brauche ab und zu jemanden zum Anfassen“-Typ
→ Filialbank, etwas teurer, dafür echte Menschen am Schalter.
Lohnt sich, wenn du Beratung willst oder regelmäßig Bargeld einzahlst.
Bonus: Versteckte Vorteile, die sich lohnen können
- Bonuszahlungen bei Kontoeröffnung (50–200 €)
- Cashback bei Kartenzahlungen
- Kostenlose Unterkonten/Spaces
- Zinsen (ja, manche Banken zahlen wieder welche!)
- Top App, intelligentes Budgeting, Pushmeldungen
Diese kleinen Extras machen am Ende richtig etwas aus – vor allem, wenn du eh ein neues Konto brauchst.
Das richtige Konto spart Geld – ohne dass du dafür etwas tun musst
Wenn Du Geld sparen willst, dann ist das richtige Konto der erste Schritt.
Dazu musst Du keine Excel-Tabelle führen. Kein Haushaltsbuch starten (auch wenn ich das generell empfehlen würde. Eine Anleitung dafür findest Du hier). Keine Coupons sammeln.
Alles, was du tun musst, ist: Dein Girokonto clever auswählen. Denn ein schlechtes Konto kostet dich jedes Jahr locker 150–250 €.
Ein gutes Konto kostet fast nichts oder macht dich sogar ein bisschen reicher. Und genau das ist der Punkt: Geld sparen ist manchmal gar keine Disziplinfrage – sondern einfach eine Entscheidung.


